Mads Berg "Zwiesprache"
Am 7. Dezember eröffnet das Tal Museum zum 30jährigen Jubiläum die Ausstellung „Zwiesprache“ des dänischen Grafikers und Illustrators Mads Berg. Der Titel der Ausstellung ist bereits Hinweis auf das Ausstellungskonzept: die Werke Bergs gehen den Dialog ein mit den historischen Werbegrafiken der „Altmeister“ Herbert Matter oder Martin Peikert.
Warum gerade dem dänischen Grafiker eine Ausstellung im Tal Museum widmen?
Weil Mads Berg seit Sommer 2015 für die Titelbilder des «Engelberg Magazin» zuständig ist, und weil das Tal Museum der Frage nach gestalterischen Reminiszenzen, stilistischen Veränderungen und grafischem Gespür von Dauerhaftigkeit nachgehen will.
Engelberg kann auf eine über 100jährige Geschichte der Tourismuswerbung und Werbegrafik zurückblicken. Schweizweit bekannte Gestalter wie Anton Reckziegel, Herbert Matter, Otto Ernst oder Martin Peikert haben nicht nur für den Ort geworben, sondern die Marke «Engelberg» bis in die 1950er Jahre auch immer mit ihrem eigenen gestalterischen Stil geprägt.
Der 1975 geborene Däne Mats Berg gestaltet seit drei Jahren die Titelbilder der Gästezeitung «Engelberg Magazin». Die traditionsreiche Gäste-Zeitschrift entstand erstmals Ende der 1920er Jahre als Publikationsorgan des Kur- und Verschönerungsvereins Engelberg. Nachdem das Heft mehrere Male eingestellt und wiederbelebt wurde (mit mehr oder weniger glücklichen grafischen Veränderungen), hat das «Magazin» im Jahr 2010 schliesslich eine gestalterische Generalüberholung erhalten. Diese Neugestaltung war auch eine Rückbesinnung; hat sich das neue «Magazin» doch in vielerlei Hinsicht der Bildsprache des grossen Grafikers mit hiesigen Wurzeln; Herbert Matter (1907 bis 1984), angenommen und diese zeitgemäss umgesetzt. Die Titel-Illustrationen Mats Bergs fügen sich in dieses Konzept ein, sind seine Gestaltungen doch moderne und bewusste Reminiszenzen an die lange Historie der Plakatgestaltung. Als «modernen Art Deco Stil» könnte man die Arbeiten vielleicht bezeichnen. Mads Bergs Werke strahlen Eleganz und Zeitlosigkeit aus. Berg hat sich mit seinen zahlreichen Arbeiten für grosse Orte und Firmen einen Namen gemacht. Mads Bergs Gestaltungen bestechen durch eine grosse Wiedererkennbarkeit, basieren auf einer eingängigen Gestaltung und einer Fokussierung auf das Wesentliche. Gleichzeitig sind seine Arbeiten immer narrativ und einfach zugänglich – wesentliche Merkmale, wie sie sich auch bei den Grafikern der Vorkriegszeit finden.
Das Tal Museum zeigt ab dem 7. Dezember 2018 die Werke Mads Bergs im Dialog mit grafischen Werken der 1910er bis 1960er Jahre. Dabei gehen wir der Frage nach, welche gemeinsame Bildsprache die Werke aufweisen, wo sich überraschende Parallelen bilden, wo sie sich verändern. Eine interessante Reise durch die Jahrzehnte von 1910-2018 erwartet die Besucherinnen und Besucher.